Der Apfelwickler (Cydia pomonella) ist ein kleiner Nachtfalter. Seine Raupen sind der bekannte «Wurm im Apfel». Obwohl er nur wenige hundert Meter weit fliegt, zählt er weltweit zu den bedeutendsten Schädlingen im Obstanbau. Er befällt auch regelmässig Birnen, Quitten, Weissdorn und gelegentlich Walnuss, Aprikosen.
Für eine erfolgreiche Bekämpfung des Apfelwicklers ist ein genaues Verständnis seines Lebenszyklus entscheidend. In der Schweiz entwickelt der Schädling zwei Generationen pro Jahr. Der Zeitpunkt des Auftretens und die Dauer der Befallsgefahr hängen stark vom Wetter ab. Schon ein aktiver Befall von nur 1 Prozent in der ersten Generation kann in der zweiten Generation zu über 10 Prozent Fruchtschaden führen.
Um den optimalen Zeitpunkt für Gegenmassnahmen nicht zu verpassen, ist ein frühzeitiges Monitoring entscheidend. Bereits vor der Blüte werden Kairo-Catch-Fallen platziert.
Diese innovative Falle fängt sowohl Männchen als auch Weibchen, was eine besonders sichere Befallerfassung ermöglicht. In Kombination mit bewährten Prognosemodellen lässt sich vom Zeitpunkt des ersten Fangs sehr präzise berechnen, wann die erste Larvengeneration schlüpft und ein Befall der Früchte beginnt.
Die Verwirrungstechnik ist das Fundament der Bekämpfung. In der Anlage werden zahlreich Isomate-Dispenser aufgehängt, die kontinuierlich den weiblichen Sexuallockstoff abgeben. Da die Männchen überall vermeintliche Weibchensignale wahrnehmen, finden sie kaum noch echte Partnerinnen. Die Fortpflanzung wird dadurch massiv gestört.
Vorteile der Isomate-Dispenser
Für grössere Flächen empfiehlt sich der ergänzende Einsatz von Mister Aerosol-Sprayern. Um auch in Randbereichen eine gleichmässige Duftverteilung sicherzustellen, kann dort zusätzlich mit Isomate-Dispensern gearbeitet werden.
Die Intensität der Bekämpfung richtet sich nach der Einschätzung des Betriebsleiters. Entscheidend sind der aktuelle Schädlingsdruck, die Lage der Anlage (z. B. Nähe zu Hecken oder anderen Obstgärten) sowie die Wetterbedingungen.
Sobald der erste Larvenschlupf berechnet ist, sollte mit der Behandlung begonnen werden. Seit über 30 Jahren bewährt sich Madex als hochwirksames und nützlingsschonendes Viruspräparat gegen den Apfelwickler.
Anwendungsempfehlung
Vorteile von Madex
Beim Hauptschlupf kann ergänzend ein Emamectinbenzoat-haltiges Insektizid ausgebracht werden. Dieses wirkt auch gegen den Kleinen Fruchtwickler, der zu dieser Zeit häufig parallel aktiv ist.
Auch gegen die zweite Generation, die sich auf reifende und erntereife Früchte konzentriert, ist der Einsatz von Madex empfehlenswert. Es schont Nützlinge, ist rückstandsfrei und eignet sich somit besonders gut für späte Anwendungen im Rahmen der integrierten Produktion.